Story Time

Straßeneinsätze nr. 01

Sommer 2022

Geschichten von der Straße

Hier findest du ein paar Geschichten von unseren Straßeneinsätzen.

nr.01 – ein göttlicher „zufall“

Wir waren gerade fertig damit, die Ballons, den Biertisch, den Sonnenschirm und die anderen Utensilien zusammenzupacken. Ich machte mich auf, das Auto zu holen, als ich in etwas Entfernung einen Jugendlichen sah, der die Fußgängerzone heraufgelaufen kam. Sofort hatte ich das Gefühl, dass ich ihn ansprechen sollte. Als er etwas näher kam, merkte ich, dass er mir irgendwie bekannt vorkam. Als mir einfiel, weshalb, konnte ich es kaum glauben!

Heute morgen hatte ich noch in der Vineyard-Gemeinde erzählt, dass ich nicht weiß, was aus ihm geworden ist, seit ich ihm letztes Jahr im Sommer am Tag seiner letzten Abschlussprüfung begegnet war. Damals war er mit seinen Freunden am Feiern gewesen und hatte schon ein, zwei Bier intus. Er erzählte mir davon, wie er nach seinem Abschluss nun erst einmal in Therapie gehen wird. Wegen seinen Depressionen. Er erzählte von seinen Eltern, die getrennt sind und von der Dunkelheit, die er innerlich spürt. Ich erzählte ihm davon, dass Jesus Licht in diese Dunkelheit bringen möchte und konnte noch für ihn beten.

Noch heute früh hatte ich diese Geschichte erzählt und jetzt stand er vor mir! Ich zögerte nicht lange, ihn anzusprechen und unser Gespräch lief ungefähr folgendermaßen:

 

Ich: Hey, wir sind uns letztes Jahr im Sommer begegnet und Du hast mir letztes Jahr davon erzählt, dass Du in Therapie gehst. Warst Du dort?

D: Ja. 

Ich: Wie geht es dir jetzt?

D: Viel besser!

Ich: Wow super! Dann hat die Therapie also was gebracht.

D: Nicht wirklich.

Ich: Aber wieso geht es dir dann jetzt besser?

D: Ich hab mich eigentlich eher selbst aus der Scheisse gezogen.

Ich: Ok. Krass. Wie hast Du denn das geschafft?

D: Keine Ahnung. Das weiss ich selbst nicht so genau.

Ich: Weißt Du noch, dass ich letztes Jahr für dich gebetet habe, dass Jesus mit seinem Licht in deine Dunkelheit kommt und dir hilft? Kann es vielleicht sein, dass Jesus dir da geholfen hat, wenn Du nicht einmal selbst weißt, wie Du es geschafft hast, dass es dir jetzt besser geht?

D: Naja, es waren hauptsächlich die Freunde, die ich in dem Therapiezentrum gefunden habe, die mir geholfen haben.

Ich: Das ist genau, wie Gott uns heutzutage hilft, wenn wir ihn darum bitten. Er sendet Menschen in unser Leben, die uns eine Hilfe sind.

D: Ok, wenn Du meinst. Naja, ich muss jetzt zur Arbeit und will nicht zu spät kommen.

Ich: Alles klar, ich bete für dich! Hab einen schönen Abend!

 Ich war so überwältigt! Heute morgen hatte ich noch erzählt, dass ich nicht weiß, was aus Ihm geworden ist und jetzt kreuzten sich unsere Wege 5 Stunden später und ich durfte sehen, wie mein Gebet letzten Sommer dazu beigetragen hat, dass es ihm heute besser geht. Gott geht den Menschen nach und ich bin zuversichtlich, dass dies nicht das letzte mal ist, dass ich D gesehen habe. Gott liebt jeden Menschen da draußen und er wirbt um uns. Ob wir es wissen, oder nicht.

nr.02 – da sein genügt

Die Sonne brannte vom Himmel und so gut wie alle Landsberger waren gefühlt entweder im Inselbad oder am Lech. Die Fußgängerzone war wie leergefegt, und diejenigen, die sich auf die Straße trauten, liefen zügig im Schatten der Häuser vorbei, um nicht so lange in der Hitze sein zu müssen. Trotzdem hatten sich zwischen 8 und 12 treue Mitstreiter eingefunden, die bereitwillig zur Stelle waren, um mit den Passanten über Jesus, das Evangelium und das Reich Gottes zu reden und für die Menschen zu beten. Die einen waren gerade aus ihrem Koratien-Urlaub zurückgekehrt, wo sich jemand auf ihr Zeugnis hin bekehrt hatte und sich daraufhin taufen ließ. Die anderen wollten einfach mal sehen, wie das denn so läuft, wenn man wildfremde Menschen anspricht, um über den Glauben zu reden. Mit einem Mann konnte ich mich lange darüber unterhalten, dass sich jeder Mensch nach irgendetwas ausrichtet. Und je besser das Ziel ist, auf das man sich ausrichtet, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man auch gute Entscheidungen trifft, die auf dieses Ziel ausgerichtet sind. Und was könnte ein besseres Ziel sein, als so zu leben, wie Jesus? Genau! Es gibt keines! Und das verrückte als Christ ist es, dass dieses Ziel kein abstraktes Ideal ist, sondern eine nahbare Person, die uns liebt und mit der wir in Verbindung treten können. Besser geht es einfach nicht! Der Mann wusste zwar nicht wirklich, was er darauf antworten konnte, wollte aber in dem Moment auch nicht weiter darauf eingehen. Aber ein Samen wurde gesät. Wir beten, dass er aufgeht. Obwohl wir mehrere gute Gespräche an diesem Tag hatten, fühlte sich alles etwas zäh und mühsam an. Als ich dann gefragt wurde, ob ich den Einsatz als Erfolg sehe war mein erster Gedanke: Der Größte Erfolg heute ist, dass wir hier sind. Trotz der Hitze. Trotz der wenigen Menschen auf der Straße. Trotz der Umstände. Ich konnte spüren, wie unser Gehorsam und unsere Treue Gottes Herz berührten. Erfolg hieß heute: Da sein. Die guten Gespräche, die wir hatten, waren einfach nur Bonus. Und am Schluss fiel mir noch etwas auf: Wir waren heute Christen aus ganz verschiedenen Ecken des christlichen Spektrums gewesen, die bereit waren, sich gemeinsam dafür einzusetzen, dass Jesus bekommt, wofür er bezahlt hat. Ja, der Einsatz war auf jeden Fall erfolgreich.

nr.03 – vergebung ist möglich

Heute waren – ähnlich wie beim ersten Mal – viele Familien mit Kindern unterwegs. Wir konnten viele Ballons mit der Aufschrift “sei gesegnet” oder “Schön, dass es dich gibt” an die Kinder verteilen und ihnen sagen, dass Gott sie unendlich liebt und es sehr gut ist, dass es sie gibt. Bei manchen ergaben sich weitere Gespräche mit den Eltern, anderen konnten wir einfach eine Freude machen und so Gottes Liebe weitergeben.

Gegen Ende kam eine Mutter mit ihren Kindern im Teenageralter vorbei und wir hörten, dass sie englisch sprachen. Es stellte sich heraus, dass sie eine jüdische Familie aus Chile waren. Die Kinder waren weniger am Glauben interessiert, doch die Mutter schien sich in den letzten Jahren wieder mehr mit ihrem jüdischen Glauben auseinandergesetzt zu haben. Im Gespräch mit dem Sohn kam die Frage auf, welche Rolle Jesus für sie spielt. Da er es nicht genau wusste, erzählte ich ihm, welche Rolle Jesus für uns spielt. Er hörte sehr gespannt zu, als ich davon erzählte, dass Jesus die ultimative Erfüllung des Passalamms ist und dass unsere Sünden tatsächlich durch seinen Tod vergeben werden können, wenn wir an ihn glauben. Dies schien ein komplett neues Konzept für ihn zu sein und er stellte viele Fragen. Wir beten, dass Jesus sich dieser Familie als Messias offenbart. Allein für diese Unterhaltung hatte sich der Einsatz gelohnt. 

Vielen Dank!

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